Täter­ar­beits­weisen (modus operandi)

Um effektive Maßnahmen zum Einbruchschutz ergreifen zu können, müssen die Arbeitsweisen und Methoden der Täter bekannt sein.

Den nachfolgend aufgeführten statistischen Daten liegt die „Kölner Studie“ aus dem Jahr 2017 zugrunde. Ihre Erkenntnisse basieren auf der polizeilichen Kriminalstatistik sowie auf Fragebögen, die bei der Tatortaufnahme von Fachleuten des Erkennungsdienstes ausgefüllt wurden.

Grundsätzlich spielt der Faktor Zeit bei allen Einbrüchen eine große Rolle. Denn Statistiken belegen, dass ein durchschnittlicher Einbruchsversuch nicht länger als 5 Minuten dauert. Gelingt es dem Täter in dieser Zeit nicht, in das Zielobjekt einzudringen, lässt er meist von seinem Vorhaben ab. Deshalb sind mechanische und elektronische Sicherungsmaßnahmen so sinnvoll und wichtig. 

Täterarbeitsweisen an Türen

ie Haus-, Wohnungs- oder Nebeneingangstüren von Ein- und Mehrfamilienhäusern konnten in fast 73 Prozent aller Fälle aufgehebelt werden und verschafften den Tätern den Zugang. 62 Prozent der Täter setzten auf der Öffnungsseite an, knapp 6 Prozent auf der Bandseite und rund 5 Prozent hebelten die Tür oben oder unten auf. Ohne Sicherung reicht hierfür oft bereits ein einfacher Schraubendreher aus. Die Türen lassen sich durch Hebeln teilweise ohne sichtbare Beschädigung öffnen. Vielfach genügt sogar der Einsatz bloßer körperlicher Gewalt oder das Abbrechen des Zylinders.

Die Einwirkung auf den Profilzylinder (bohren, ziehen usw.) spielt nur in 6 Prozent der Fälle eine Rolle. Für die im Fernsehen oft gezeigte „Picking“-Methode ist z.B. Spezialwerkzeug notwendig, das in der Regel sehr teuer ist und vorrangig von Polizei, Feuerwehr und Schlüsseldiensten für Notöffnungen verwendet wird.

Rund 6 Prozent aller Einbrüche hinterließen keine erkennbaren Spuren. Der Täter hatte in diesen Fällen offenbar leichtes Spiel. Das spurlose Öffnen einer Tür gelingt bspw. mit Hilfe der sogenannten „Flippermethode“. Das Türschloss wird hierbei mit einer Kreditkarte, einer Glasscherbe o.ä. zurückgedrückt, sodass die Tür aufspringt. Voraussetzung hierfür ist, dass die Tür nicht abgeschlossen, sondern nur ins Schloss gezogen wurde.

In unserem Kapitel Einbruchschutz finden Sie Informationen zur mechanischen Sicherung und Nachrüstung von Türen.

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Täterarbeitsweisen an Fenstern, Terrassen- und Balkontüren

Auch die Mehrzahl der geschlossenen Fenster, Terrassen- und Balkontüren wurde durch Aufhebeln geöffnet. Dies gelang in fast 70 Prozent aller registrierten Fälle. Bei rund 9 Prozent der betroffenen Wohnungen konnten gekippte Fenster oder Fenstertüren auf einfache Weise überwunden werden.

Das Fensterglas wurde nur selten eingeschlagen und entriegelt. Entgegen der weit verbreiteten Auffassung wählen Täter diese Vorgehensweise nur in Ausnahmefällen, da der Glasbruch mit viel Lärm und einer hohen Verletzungsgefahr verbunden ist.

KfZ-Diebstahl durch "Home-Jacking"

Das sogenannte "Home-Jacking" wird immer beliebter.

Täter dringen (vor allem Nachts, wenn die Bewohner schlafen) in Wohnungen oder Häuser ein und haben nur ein Ziel: den Autoschlüssel zu entwenden und mit Hilfe dieses Originalschlüssels das Auto zu stehlen.

Aufgrund der heutzutage oft standardmäßig eingebauten Wegfahrsperren stellt das Home-Jacking für die Täter oftmals den "einfacheren" Weg dar.