Fenster - Ein Über­blick

Polizeistatistiken belegen, dass bei fast 80 % der Einbrüche in Einfamilienhäuser und bei rund 45 % der Einbrüche in Mehrfamilienhäuser ein Fenster bzw. die Terrassen- oder Balkontür von den Straftätern als Einstieg genutzt wird. Fenster sind schwer zu sichern. Die schmale Rahmenkonstruktion, einfache Verschlüsse und relativ dünnes Glas ermöglichen dem Einbrecher, ein Fenster leicht und schnell zu überwinden.

Sie sind daher beliebte Angriffsziele und im Zusammenhang mit einem effektiven Einbruchschutz unbedingt abzusichern. Nicht selten können ungesicherte Fenster durch einfaches Aufhebeln innerhalb weniger Sekunden geöffnet und überwunden werden. Erleichtert wird dies insbesondere bei gekippten Fenstern, die unter Sicherheitsaspekten einem geöffneten Fenster nahezu entsprechen.

Die Sicherheit ist hierbei jedoch nicht nur an leicht erreichbaren Fenstern, bspw. der unteren Etage sicherzustellen, sondern am gesamten Gebäude, da Täter durch Hilfsmittel (bspw. Leitern) oder Umgebungseigenschaften (bspw. hohe Bäume und Sträucher) auch an schwer erreichbare Öffnungen gelangen.

Bestandteile

Der grundsätzliche Aufbau eines beweglichen Fensters ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Die einzelnen Komponenten müssen aufeinander abgestimmt werden, um eine ausreichende Sicherungswirkung zu erreichen.

Über folgende Auflistung gelangen Sie zu einer Beschreibung der einzelnen Bestandteile von Fenstern: 

Nachrüstung von Fenstern

Die Widerstandsfähigkeit von bereits installierten Fenstern und Fenstertüren kann nachträglich durch spezielle Zusatzsicherungen erhöht werden. Hierbei müssen zunächst die Schwachstellen identifiziert und das Gesamtbild der Fensterkonstruktion bewertet werden. Bspw. führt der Einsatz hochwertiger Beschläge an einem morschen Holzfries wohl kaum zu einer signifikanten Verbesserung der Einbruchhemmung. Die sicherheitsrelevanten Teile müssen daher sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Generell sollte darauf geachtet werden, dass sich die zusätzlichen Sicherungen gleichmäßig auf mehrere vom Täter erreichbare Stellen des Fensters verteilen.

Am Markt verfügbar sind Nachrüstprodukte, die von außen aufgeschraubt werden können, wie Stangenverschlüsse, Querriegelverschlüsse und Zusatzschlösser. Eine derartige Sicherung sollte immer an der Griff- oder Bandseite erfolgen. Generell sollte auf der Fensterinnenseite mindestens eine Nachrüstsicherung abschließbar sein.

Ein verschließbarer Fenstergriff ist häufig ein erster Schritt zu einer (leichten) Erhöhung des Einbruchschutzes und kann insbesondere bei Doppelfenstern eine sinnvolle Ergänzung sein. Somit kann verhindert werden, dass ein Fenstergriff durch die Öffnung des gekippten Nebenfensters betätigt werden kann. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass der Schlüssel an den Fenstern nicht einfach stecken gelassen, sondern im Idealfall mitgeführt wird. Verschließbare Fenstergriffe sind jedoch nur in Kombination mit einbruchhemmenden Fensterbeschlägen zu empfehlen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Anbringen abschließender Zusatzschlösser an der Griffseite des Fensters. Hierbei ist jedoch unbedingt auf eine stabile Befestigung an Rahmen und Fries zu achten. Zusatzschlösser werden jedoch häufig als unpraktisch empfunden und sollten daher nur eingesetzt werden, wenn andere Sicherungsmöglichkeiten ausscheiden.

Doppelflügelige Fenster können zudem durch eine Doppelflügel-Fenstersicherung gesichert werden, die im Fenster-Mittelstock angebracht wird. Sie bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Aufhebeln.

Falls erforderlich kann der vorhandene Beschlag vom Fachmann durch einen einbruchhemmenden Beschlag ausgetauscht werden. I.d.R. können Beschläge mit Pilzkopfzapfen auch nachträglich ohne Probleme montiert werden.

Ob im Einzelfall einbruchhemmende Verbundsicherheitsgläser nachgerüstet werden können, ist mit einem Fachbetrieb vor Ort abzuklären.

Die Wirksamkeit der Nachrüstprodukte wird wesentlich durch ihre Befestigung bestimmt. Auf eine fachgerechte Montage ist unbedingt zu achten.

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